Rummelpott fürs Tierheim

Mittwoch, 03 Januar 2018 21:14 geschrieben von 
SIE MAG TIERE: LYDIA ABRAHAMSON UND IHRE 13 JAHRE ALTE KATZE MAUSI. SIE MAG TIERE: LYDIA ABRAHAMSON UND IHRE 13 JAHRE ALTE KATZE MAUSI. AME


Lydia Abrahamson sammelt Jahr für Jahr fürs Tierheim Schleswig.

Tiere gehören schon seit jeher zum Leben von Lydia Abrahamson. Viele Jahre hatte ihr Mann einen Schäferhund, auch den ihrer Tochter hat die heute 83-Jährige immer gern genommen. „Außerdem züchtete mein Mann Brieftauben“, erzählt sie. Aber auch Katzen fühlen sich wohl bei der Fleckebyerin. Seit drei Jahren hat sie „Mausi“. Ihre Tochter bat sie um Hilfe, jemand aus ihrer Nähe konnte sich nicht länger um das Tier kümmern. Nein sagen kann Lydia Abrahamson eben nicht. Für den einen oder anderen in der Gemeinde führt sie den Hund auch aus.

Die meisten Tiere nimmt sie von Freunden und Verwandten, manchmal nur für eine begrenzte Zeit, aber oft finden die Vierbeiner bei Lydia Abrahamson ein neues Zuhause. Sie erinnert sich auch noch gut an ihre Kindheit, ihre Mutter sei ähnlich vernarrt in Tiere gewesen. „Wir hatten eine Katze, die durfte alles, selbst mit ihren dreckigen Pfoten über den Tisch laufen. Ich musste mir immer vor dem Essen die Hände waschen“, erzählt sie. Auch im Dorf kennt man ihr Herz für Tiere längst, denn seit nunmehr zehn Jahren sammelt Lydia Abrahamson Zum Ende des Jahres Geld für das Schleswiger Tierheim. Nach dem Tod ihres Mann saß sie eines Tages an Silvester allein zu Hause und entschied, Rummelpott laufen zu gehen. „Das hat kaum einer mehr hier gemacht“, sagte sie. Also wollte sie selber los. Aber Lydia Abrahamson wollte nicht für sich Süßigkeiten sammeln, sondern Tieren helfen. Sie klingelte an den Türen in Fleckeby und bat um eine Spende für das Tierheim. Rund 100 Euro waren es bei ihrem ersten Rundgang. Das Geld gab sie persönlich in Schleswig ab, ließ sich den Erhalt quittieren, um bei Nachfragen beweisen zu können, dass das Geld auch wirklich angekommen ist. Und auch im nächsten Jahr ging Lydia Abrahamson wieder los, und im Jahr drauf wieder. „Von Jahr zu Jahr wurde es mehr Geld“, sagt sie. In manchen Jahren war sie schon vor Weihnachten unterwegs, in anderen Jahren zwischen den Tagen, wie es gerade zeitlich passte und wie das Wetter war. In diesem Jahr war Lydia Abrahamson auch schon los, sammelte 340 Euro, so viel wie noch nie. Somit kommt sie mittlerweile auf insgesamt rund 2000 Euro. Im Tierheim empfängt man die Fleckebyerin gern.

Die meisten Leute hätten gerne gespendet, der eine einen Euro, manche sogar 20. Einige hätten gesagt, dass sie im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder bei ihnen vorbeikommen müsse, andere riefen rechtzeitig bei ihr an, damit Lydia Abrahamson sie auch nicht vergesse. Eine Adresse habe sie aus Schleswig, da fahre sie dann immer hin, denn dort gebe es 20 Euro. Blöde Reaktionen von Leuten oder eine vor der Nase zugeschlagene Haustür gab es in den vergangenen Jahren kaum. Einer konnte nicht verstehen, warum sie denn für Hunde sammle, die würden ihm ständig aufs Grundstück machen. „Der Fehler sitzt immer am anderen Ende der Leine“, entgegnete sie da. Es sei auch schon mal vorgekommen, dass sie ein Lied singen oder einen Schnaps mittrinken musste, bevor es die Spende gab. Und das hat sie auch gemacht, schließlich ist es ja für die Tiere. 

Quelle: www.shz.de, Eckernförder Zeitung vom 29.12.2017, Achim Messerschmidt

Letzte Änderung am Freitag, 05 Januar 2018 07:18
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