Bürgermeister Rainer Röhl und die Sportvereinsvorsitzende Frauke Kann hatten gerade das Dorffest beim Lauf zwischen den Meeren in Fleckeby eröffnet, da gab es schon den ersten Wechsel auf dem Waldsportplatz im Louisenlunder Weg. Das Team East Africa Running übergab den Staffelstab, ein paar Sekunden dahinter das o.t.n. Lauflabor. Auch in Damp sollten beide Staffeln in dieser Reihenfolge durchs Ziel laufen. Zwei Wechselpunkte später und knapp 20 Laufkilometer von Fleckeby entfernt wurden die Sportler in Loose begrüßt. Zum ersten Mal wurden auf dem Osterhof die Staffelstäbe übergeben.
Neben dem sportlichen Wettkampf ging es in Fleckeby aber auch um Spiel, Spaß mit viel Tanz und Musik. Zur 14. Laufveranstaltung hatten Vereine und Gemeinde wieder ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt – auch wenn in diesem Jahr ein paar weniger Aktionsstände für die rund 3500 Besucher und Athleten aufgebaut waren. Hingucker waren die Darbietungen der Tanzgruppen aus Kiel. Den Auftakt machten die irischen Stepptänzerinnen. Die sieben Frauen warfen ihre Beine und donnerten den Rhythmus auf die Bühnenbretter. Gut 20 Frauen und Männer in Jeans, Lederstiefeln und Cowboyhut traten anschließend auf. Line Dance war angesagt. Moderiert wurden die Tanzschritte der Gruppe von „Sheriff“ Uwe Göllner. Der Chef der Country & Line Dance Gruppe Kiel hatte befreundete Westerntänzer aus Tarp und Eckernförde eingeladen. Ihr gemeinsamer Auftritt war für eine gute Sache. Unter den Zuschauern sammelten sie für die Krebsgesellschaft des Landes. „In elf Jahren haben wir insgesamt 48.000 Euro gesammelt“, sagte Uwe Göllner, in diesem Jahr wollen sie die 50.000 Euro erreichen. Zum Abschluss wurde es bunt auf der Bühne, Tharika heißt die Kieler Showtanzgruppe mit Schleiern und farbenfrohen Kostümen. „Diese lassen wir in Indien schneidern“, sagte Tänzerin Inga Meerfeld.
Mitmachaktionen gab es vom THW aus Louisenlund, das seine Fahrzeuge präsentierte und seinen Mini-Fuhrpark bereit stellte. Spiele gab es auch beim Kindergarten „Rosenrot“, außerdem tobten die Lütten auf der Hüpfburg und dem Kletterberg. Ein vielfältiges Kuchenbüfett und Waffeln gab es im Festzelt, die Feuerwehr sorgte für Gegrilltes. Weitere Angebote gab es von der Sparkasse und der Apotheke. Nur angucken und anfassen, aber nicht schießen, durften die Besucher bei den Bogenschützen des SV Fleckeby. „Aus Sicherheitsgründen“, erklärte Übungsleiterin Kirsten Diedrichsen. „Wir trainieren freitags auf dem Waldsportplatz.“ Kinder ab 16 Uhr, die Erwachsenen ab 17 Uhr.
Applaus gab es für die Lokalmatadoren, die in Fleckeby den Staffelstab weiterreichten. Gleich vier Fleckebyer Teams hatten gemeldet. Die beste Platzierung belegte die erste SVF-Mannschaft, sie wurde 55., die zweite Staffel wurde 652. Die Teilnehmer des Grundschulteams landeten auf Rang 263. Erstmals schickte die örtliche Feuerwehr ein Team ins Rennen. Staffelleiterin Vanessa Hartmann hatte mit Jan Thomsen, Sarah Thordsen, Dirk Warnholz, Laura Dibbern, Katja Korbjuhn, Mirja Grothkopp, Tom Studt, Silvana Ridder und Michaela Speck eine Staffel zusammengestellt, die bei ihrer Premiere auf Platz 872 landete.
Eine Premiere wurde auch in Loose gefeiert: Zum ersten Mal war auf dem Osterhof ein Wechselpunkt. In den Vorjahren wurden in Hemmelmark die Staffelstäbe überreicht. „Es gibt nicht viele Orte, wo sich so ein Wechselpunkt anbietet“, sagte René Kinza, Leiter des Ordnungsamtes im Amt Schlei-Ostsee. Die Verkehrsführung müsse passen. „Die anderen Wechselpunkte haben 14 Jahre Erfahrung, dieser keine.“ Allerdings berichtete er auch, dass jedes Jahr nachjustiert wird.
Auf die Premiere in Loose hatte sich die Gemeindevertretung mit Unterstützung des DRK, der Freiwilligen und Jugend-Feuerwehr und einiger Bürger vorbereitet: Es gab Kuchen und Kaffee sowie Grillwurst. „Außer den Pappen für die Würste ist alles mit Pfand“, betonte die stellvertretende Bürgermeisterin Barbara Schöne, dass sie sich bemühten, möglichst wenig Müll zu verursachen.
Am Getränkestand, an dem sich die Läufer kostenlos Getränke nehmen konnten, war der Ansturm groß. Marc Wiens und Steffi Hohensee kamen kaum mit dem Nachschenken von Brause und Wasser hinterher. „Die Geschmacksrichtungen Zitrone-Kirsch und Grapefruit-Zitrone sind am beliebtesten“, stellte Steffi Hohensee fest.
Sabrina Neumann von der Mannschaft des Kieler Onkologie Netzwerkes gehörte zu den Läufern, die von Gammelby nach Loose liefen und dort die Staffelstäbe an die nächsten Teilnehmer weitergaben. Diese machten sich dann auf den Weg nach Waabs. „Die Strecke ist schön“, berichtete die Kielerin. Es gebe kaum Autos, der Weg sei gut ausgeschildert, außerdem seien viele Menschen an der Strecke.
Schätzungsweise gut 8000 Menschen waren über den Tag verteilt auch am Wechselpunkt in Loose, berichtete Barbara Schöne gestern auf EZ -Nachfrage. Sie war sehr zufrieden mit der Premiere in Loose und sprach von einer sehr gelungenen Veranstaltung. Einiges müsse noch nachjustiert werden, meinte sie. So könnte das Angebot an Speisen und Getränken erweitert werden. Eine Nachbesprechung erfolge noch, aber sie wären offen für eine Fortsetzung im nächsten Jahr. „Alle Beteiligten bedanken sich bei den Looser Bürgern für die Unterstützung“, betonte die stellvertretende Bürgermeisterin.
Quelle Eckernförder Zeitung vom 27.05.2019, Achim Messerschmidt