Gestern waren Merle Wittchow und Tom Dieck auf dem Parkplatz des Edeka-Marktes, um Stellung zu beziehen. Die Bilder von Rechtsextremisten, die die Trauer um einen Getöteten in Chemnitz ausnutzten, um menschenverachtende Parolen zu rufen, haben die beiden tief erschüttert.
„Kunst war und ist immer Vielfalt und Offenheit“, sagt Wittchow. Es müsse einfach Menschen geben, die ein Zeichen setzen, so der Borgwedler Maler Tom Dieck. Dabei gehe es nicht um Links oder Rechts, sondern um ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für Menschlichkeit, betont er. Dieck fordert von der Gesellschaft, Haltung zu beziehen und aus ihrer Komfortzone herauszukommen.
Merle Wittchow hatte auf dem Parkplatz ihre Staffelei aufgebaut und zeigte ein großformatiges Bild, das die Vielfalt der Menschen darstellte. Gemalt hatt sie das schon vor Wochen, thematisch passte es nun aber perfekt.
„Fleckeby zeigt Vielfalt“ nannte die Kunstinitiative ihre öffentliche Aktion, und Zuspruch bekam sie vor Ort. Auf einer weißen Leinwand konnten die Menschen mit Pinsel und Farbe selber kreativ sein und mit Wort oder Bild Stellung beziehen. Die Osterbyerin Debonah Petersen blieb nach ihrem Einkauf stehen und schrieb „Alles ist irgendwann vorbei, lebe jetzt, sei positiv, nutze deine Chancen“ auf die Leinwand.
Über die sozialen Netzwerke, in denen Merle Wittchow die Aktion ankündigte, erntete sie hingegen heftige Anfeindungen – anonym.
Quelle: www.shz.de, Eckernförder Zeitung vom 06.09.2018, ame